Ausbildung

Bevor ich anfange etwas zu diesem Thema zu schreiben möchte ich sagen, dass wir nicht vorhaben irgendwelche Tipps und Weisheiten zum Thema Erziehung oder Ausbildung zum Besten zu geben. Das steht uns aufgrund fehlender Qualifikation nicht zu. Als Welpen- bzw. Junghundbesitzer wird man regelmäßig  auf der Gassirunde mit vielen gutgemeinte, häufig jedoch ungebetenten und unqualifizierten Ratschlägen überhäuft. Wir hoffen daher unsere Inhalte werden als das verstanden was wir vermitteln wollen: Einen Erfahrungsbericht wie wir dieses komplexe Thema angehen.

Zunächst möchte ich etwas los werden: Rückblickend kann ich nicht sagen, was ich gedacht habe wie lange die Ausbildung von Oscar dauert. Ich habe im Vorfeld im Internet recherchiert, und etliche Bücher gelesen. In keinem wurde etwas zu diesem Thema erwähnt. Die größten Sorgen habe ich mir gemacht wie ich Oscar stubenrein bekomme. Lächerlich kann ich heute nur sagen! Das war ruck zuck erledigt. Der Rest dauert deutlich länger und ist wesentlich nervenaufreibender. Und das liegt sicher nicht daran das Oscar und wir schwer von Begriff sind. Unsere Trainerin hat uns später ganz klar gesagt, dass ein Hund erst mit etwa zwei Jahren die geistige Reife hat unseren Kommandos bedingungslos zu befolgen. (Bei einem Labbi Rüden können es auch schonmal drei Jahre werden.)

Bereits bevor Oscar bei uns eingezogen ist war uns klar, dass wir auf jeden Fall mit unserem Hund eine Hundeschule besuchen wollen. Oscar ist ja unser erster Hund und wir hatten überhaupt keine Erfahrung. Doch wann beginnt man mit der Hundeschule? Diese Frage habe ich auch bei einem meiner Besuche der Züchterin gestellt. Die Antwort war recht einfach: So früh wie möglich.

Daher habe ich mich schon vor Oscars Einzug auf die Suche nach einer Hundeschule gemacht. Bei meiner Recherche bin ich zunächst auf zwei vielversprechende Angebote in unserer nahen Umgebung aufmerksam geworden. Das erste Telefonat war jedoch sehr ernüchternd, um nicht zu sagen enttäuschend. Die Dame am Telefon ratterte mir ihr anscheinend auswendig gelerntes Angebot runter. Nannte mir eine Uhrzeit und einen Treffpunkt auf einem Parkplatz, und das wir dann mit dem Welpen mal zu einer Schnupperstunde kommen könnten. Überzeugt hatte mich das nicht.

Also die zweite Nummer auf meinem Zettel angerufen. Da wurde ich direkt freundlich begrüßt, es wurden mir Fragen zu uns und unserem Welpen gestellt. Direkt ein paar Tipps gegeben und ich hatte sofort das Gefühl eine kompetente Ansprechpartnerin am anderen Ende zu haben, welche sich wirklich für uns und unseren vierbeinigen Nachwuchs interessiert. Außerdem wurde mir angeboten vorab das Trainingsgelände und die Spielgruppe anzuschauen, sowie mich bei Fragen telefonisch zu melden. Das klang doch alles schon ganz anders und sehr vielversprechend. Das Angebot des Kennenlernens haben wir natürlich gerne und dankend angenommen und wurden dort in meinem guten Gefühl bestätigt. Es stand also fest wir hatten unsere Hundeschule gefunden.

Im Moment als ich diesen Beitrag schreibe ist Oscar 9 Monate alt. Ich muss sagen, das wir bisher keine größeren Probleme oder Katastrophen zu verzeichnen haben. Wir hatten uns den Anfang viel schwieriger vorgestellt. Dennoch bin ich überzeugt, dass es auch ein Stück damit zu tun hat, dass wir uns im Vorfeld informiert hatten und uns immer kompetente Ratgeber zur Seite standen. Bereits im ersten Hundeseminar haben wir die wichtigsten Dinge für die späteren Umgang mit unserem Hund gelernt: Ruhe, Gelassenheit und Souveränität. Wir haben dem Ganzen noch die Zutat Konsequenz hinzugefügt. Bisher fahren wir damit gut.

In unserem Fall hat es bedeutet, dass wir uns schon vor Oscars Einzug Gedanken darüber gemacht haben was er als erwachsener Hund darf und was nicht. Zum Beispiel: Darf er auf das Sofa? In die Küche? Oder gar ins Bett? Diese Regeln wurden festgelegt, und dann wie schon erwähnt konsequent durchgesetzt. Nein heißt Nein – und nicht heute ja und morgen vielleicht und Sonntags ist eh immer alles anders. Für Oscar mag manche unserer Regeln keinen Sinn ergeben, und er versteht nicht warum er zum Beispiel nicht in die Küche darf. Aber das muss er auch nicht. Wichtig ist, dass er lernt er darf nie in die Küche. Darauf kann er sich einstellen und so sollte es auch keine Probleme geben. So zumindest unsere Theorie. Mal sehen was die Praxis noch für uns bereit hält...